Clair Obscur: Expedition 33 präsentiert eine ebenso bizarre wie fesselnde Geschichte: In der an Paris erinnernden Stadt Lumiere leben die Menschen in Angst vor einem Monolithen, dessen Zahl ihr Schicksal bestimmt. Jedes Jahr stirbt jeder, der älter als diese Zahl ist. Eine Expedition soll das verhindern. Ist dieses Rollenspiel das Highlight, das es verspricht zu sein?
Wem die Prämisse von Clair Obscur: Expedition 33 zu abgedreht erscheint, der mag das Spiel schnell abhaken. Doch gerade die Kombination aus ungewöhnlichen Ideen macht den Reiz dieses Rollenspiels aus. Es beweist ein tiefes Verständnis für das, was japanische Rollenspiele so unterhaltsam macht.
Mit seiner Reise durch fantastische Landschaften erinnert Clair Obscur: Expedition 33 an die Final-Fantasy-Serie, die Menüs erinnern an Persona. Die Geschichte ist melodramatisch, das Kampfsystem rundenbasiert. Man könnte meinen, es stammt von einem japanischen Studio.
Französische Einflüsse in Clair Obscur: Expedition 33
Tatsächlich stammt Clair Obscur: Expedition 33 aber aus Frankreich, entwickelt von Sandfall Interactive. Die französischen Einflüsse sind unverkennbar: Lumiere erinnert an Paris, die Charaktere tragen Baskenmützen, und es wird auf Französisch geflucht. Besonders skurril sind die Pantomimen, riesige Marionetten, die im Kampf ihre Holzrübe niedersausen lassen.
Wer nicht schnell genug ausweicht, wird von den Pantomimen in kurzer Zeit zu Akkordeonbegleitung verarbeitet. Aber ist das nicht gerade das, was ein gutes Rollenspiel ausmacht? Die Herausforderung und die Möglichkeit, sich zu verbessern?
Rundenweise Reaktionstests im rundenbasierten Kampfsystem
Kämpfe gegen Steinhaufen, Ritter und Riesenmarionetten sind ein zentraler Bestandteil von Clair Obscur: Expedition 33. Mehrere spielbare Figuren mit individuellen taktischen Besonderheiten stehen bereit: Lune verstärkt Zauber, Maelle verändert ihre Fechthaltung. Die Talente, die jeder Charakter lernt, das Dreierteam, das in den Kampf geschickt wird, und dessen Synergieeffekte machen einen großen Unterschied.
Taktikfans können hier stundenlang die besten Kombinationen austüfteln. Aber die Ausführung ist ebenso wichtig. Clair Obscur: Expedition 33 modernisiert das Genre mit dosierter Action: Viele Angriffe beinhalten einen Reaktionstest, der bei perfektem Timing verstärkt wird.
Die Herausforderung der Reaktionstests
Besonders knifflig sind die Reaktionstests bei gegnerischen Angriffen mit individuellen Mustern. Spieler müssen einschätzen, wann eine Attacke trifft und wann sie ausweichen oder kontern müssen. Erinnert das nicht an harte Action-Rollenspiele wie Elden Ring? Ausweichen ist keine Option: Schon auf normalem Schwierigkeitsgrad können einfache Gegner die Gruppe schnell auslöschen. Clair Obscur: Expedition 33 ist kein einfaches Spiel.
Umso befriedigender ist es, einen übermächtigen Gegner mit einem präzisen Knopfdruck zu besiegen. Ist diese Mischung aus Taktik und Reaktion das Erfolgsrezept für moderne Rollenspiele?
Clair Obscur: Expedition 33 ist ein Rollenspiel, das mit seiner ungewöhnlichen Geschichte, dem rundenbasierten Kampfsystem mit Action-Elementen und den französischen Einflüssen überrascht und begeistert. Wer eine Herausforderung sucht und innovative Ideen schätzt, sollte einen Blick riskieren.
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