Warum hat sich EA nie wirklich um die Dragon Age-Fans gekümmert? Ein Veteran der Rollenspielreihe blickt zurück und übt deutliche Kritik an der Geschäftspolitik des Publishers. Die fehlende Wertschätzung für die treue Fangemeinde und die Abkehr von traditionellen Rollenspiel-Elementen stehen dabei im Zentrum der Vorwürfe.
David Gaider, ein langjähriger Mitarbeiter von BioWare und eine Schlüsselfigur in der Entwicklung von Dragon Age, äußerte sich in mehreren Interviews kritisch über EAs Umgang mit der Rollenspielreihe. Besonders der Fokus auf schnelle, actionreiche Spielerfahrungen anstelle der traditionellen RPG-Elemente stieß ihm sauer auf.
Der Fokus auf schnelle Action statt traditionellem Rollenspiel
Gaider, der als leitender Autor und Erschaffer der Welt Thedas gilt, betonte, dass sein Einsatz für traditionelle Spielmechaniken bei EA nicht gut ankam. Die Verantwortlichen des Publishers hätten Dragon Age: Origins als "zu langsam und zu umständlich" empfunden.
Stattdessen forderte EA von BioWare schnellere und actionreichere Spiele. Dies führte dazu, dass Gaiders Ansichten "oft nicht sehr willkommen" waren, obwohl er maßgeblich an der Entwicklung der bekanntesten Rollenspiele des Studios beteiligt war.
EAs Desinteresse an der Dragon Age Community
Laut Gaider zeigte EA nie ein großes Interesse an Rollenspiel-Fans der alten Schule oder der Dragon Age-Community. Die klassischen Mechaniken wurden als etwas abgetan, das "in einer Höhle stattfand" – einem Ort, an den sich nur "Nerds" verirren würden.
Die Logik dahinter: Diese treuen Fans würden ohnehin jedes Rollenspiel spielen, sodass man sich nicht gezielt um sie kümmern müsse. Stattdessen sollte der Fokus auf einer größeren Zielgruppe liegen, die nicht in dieser "Höhle" anzutreffen sei. Aber war das wirklich der richtige Ansatz?
Der Misserfolg von Anthem und die Rückkehr zu den Wurzeln
EAs Versuch, eine neue Zielgruppe mit schnelleren und actionreicheren Spielen anzusprechen, führte dazu, dass sich BioWare vom klassischen Singleplayer-Rollenspiel abwandte und mit dem Loot-Shooter "Anthem" scheiterte.
Dieser Misserfolg hatte jedoch einen positiven Nebeneffekt: BioWare konnte sich zumindest teilweise wieder auf klassische Einzelspieler-Rollenspiele konzentrieren und Dragon Age: The Veilguard realisieren. Trotzdem entwickelte sich auch das neueste "Dragon Age"-Abenteuer nicht zum erhofften Erfolg.
Die Zukunft von Bioware und Mass Effect
Aktuell arbeitet BioWare an einem neuen "Mass Effect"-Abenteuer, das allerdings noch einige Jahre auf sich warten lassen dürfte. Ob das Studio aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und sich wieder stärker auf die Wünsche der Fans konzentrieren wird, bleibt abzuwarten.
Wird Bioware in Zukunft auf die Bedürfnisse der Dragon Age Fans eingehen oder weiterhin neue Wege gehen?
Die Aussagen von David Gaider werfen ein kritisches Licht auf EAs Umgang mit der Dragon Age-Reihe und den dazugehörigen Fans. Ob sich das in Zukunft ändern wird, bleibt abzuwarten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschichte von Dragon Age unter EA von einem ständigen Kampf zwischen traditionellen Rollenspiel-Elementen und dem Drang nach schnelleren, actionreicheren Spielerfahrungen geprägt war. Die Zukunft der Reihe und die Frage, ob EA sich in Zukunft stärker auf die Wünsche der Fans konzentrieren wird, bleiben spannend.
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